Hervorragendes Ergebnis der Fremdevaluation

 

Jeder kennt das: in der täglichen Arbeit vertieft man sich oft in Details, verliert den Blick auf’s Wesentliche, schaut nicht über den Tellerrand hinaus und wird gewissermaßen „betriebsblind“. Vieles wird getan, ohne hinterfragt zu werden.

Das trifft auch auf Schulen zu.

Und ist salopp formuliert der Hintergrund für die Einführung der Evaluation, sowohl der Selbstevaluation als auch der Fremdevaluation an allen Schulen in Baden-Württemberg, verankert durch Änderung des Schulgesetzes am 18. Dezember 2006.

 

Bei der Selbstevaluation richten die Schulen ihr Augenmerk auf selbst ausgewählte Bereiche, in denen sie einen besseren Informationsstand gewinnen möchten oder die der Schule Probleme bereiten.

Die unterschiedlichen Bereiche sind im „Qualitätsrahmen“ dargestellt.

 

Selbstevaluation bedeutet somit, dass sich die Schule aktiv mit von ihr ausgewählten Bereichen auseinandersetzt, um die Qualität der eigenen Arbeit permanent zu verbessern.

 

Im Gegensatz zu der Arbeit der Schule bedeutet Fremdevaluation, dass jemand von außen kommt und neutral und objektiv die Arbeit der Schule beurteilt.

Basis auch hierfür ist der oben dargestellte „Qualitätsrahmen“.

Somit werden die gleichen Bereiche aus verschiedenen Blickwinkeln bewertet, subjektiv durch die Lehrkräfte der Schule, objektiv durch ein Team, das mit der Schule nichts zu tun hat und die Schule nicht kennt.

 

Bereits im Jahr 2006 wurde an der Jagsttalschule mit Maßnahmen der Selbstevaluation zur Qualitätsentwicklung und Steuerung gezielt begonnen. Ergebnisse waren beispielsweise Orientierungshilfen für neue Lehrkräfte, die Neugestaltung des Pausenhofs und die Erstellung von umfangreichen Kompetenzbögen sowie Förderplänen. Im Frühjahr 2011 wurde eine Steuergruppe eingerichtet, die sich einmal im Monat kollegiumsoffen trifft und deren Aufgaben im Schulportfolio fixiert sind, u. a. die Begleitung der permanenten schulinternen Evaluationsprozesse.

Die Schule erhält in zeitlichen Abständen vom Landesinstitut für Schulentwicklung im Rahmen der Fremdevaluation eine Rückmeldung über ihre schulische Arbeit. Somit existiert ein neutraler Blick von außen auf die schulische Arbeit, da die Bewertung der fremdevaluierten Schulen sich an streng normierten Vorgaben orientiert und damit eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet ist.

Die Ergebnisse der Fremdevaluation werden in einem schriftlichen Bericht festgehalten und den Schulen übersandt mit einem Bündel an Aufgaben und Vorschlägen, wie weiter zu verfahren ist.

Die Jagsttalschule wurde in allen Bereichen anhand von 22 Merkmalen durch ein Zweierteam des Landesinstitutes für Schulentwicklung Stuttgart an drei Tagen (05.11-07.11.2013) bewertet. Einbezogen waren alle Personen bzw. Gruppierungen der Schule.

 

Der Bericht stützt sich auf folgende Datenerhebungen bzw. Auswertung:

 

 Die 22 Merkmale werden mittels einer vierstufigen Bewertungsskala beurteilt:

 Die vier Stufen sind:               Entwicklungsstufe             

                                                Basisstufe

                                                Zielstufe

                                                Exzellenzstufe

Ziel, das erreicht werden sollte, ist die Zielstufe.

Besonders erfreulich für die Jagsttalschule ist, dass wir in 5 Merkmalen mit der hervorragenden Exzellenzstufe bewertet wurden, in 16 Merkmalen die Vorgaben der Zielstufe erfüllten und nur in einem Merkmal die Basisstufe erhielten.

Dabei lassen wir es natürlich nicht bewenden.

Bereits am 14.05.2014 informierte sich die Steuergruppe durch die Teilnahme an einer entsprechenden Fortbildung über Möglichkeiten und Wege, die festgestellten Defizite in dem Bereich „Praxis des Individualfeedback“ zu beheben.

 

Im Folgenden die wichtigsten Ergebnisse der Evaluation im

Originaltext der Fremdevaluation:

 

Charakteristika

                                      

Das Kapitel „Charakteristika der Schule“ beschreibt die Besonderheiten, herausragende Arbeitsbereiche und Entwicklungsfelder der schulischen Arbeit.

Schwerpunkte und Besonderheiten der Jagsttalschule

Aktivität und gesellschaftliche Teilhabe ihrer geistig behinderten Schülerinnen und Schüler ermöglicht die Jagsttalschule durch vielfältige Kooperationen und die öffentlichkeitswirksame Präsenz der Schule bei Veranstaltungen und Auftritten, wie jüngst in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall. Die Jagsttalschule hat sowohl „Aushängeschilder“ im sportlichen Bereich wie die Fußballmannschaft und die Showauftritte der „Ostalbhurgler“ als auch im musischen Bereich durch die Schulband „Wild Chicken“. Zur Weihnachtszeit sind die Schülerinnen und Schüler auf dem Weihnachtsmarkt in Ellwangen vertreten und gestalten die Sternsingeraktion, welche von anderen Institutionen stark nachgefragt ist. Die bestehenden Kooperations-partnerschaften und Netzwerke werden beständig gepflegt und gegebenenfalls erweitert, z.B. in Außenklassen, Einzelinklusionen, in der Frühförderung und jüngst durch einen weiteren Standort einer Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE in Aalen und in Ellwangen). Der Nutzen für die Schülerinnen und Schüler sowie für ihre Eltern besteht darin, dass vielfältigste Möglichkeiten und Angebote zum Erlernen einer selbstständigen Lebensführung existieren und Selbstwirksamkeit erfahren wird. Wesentlich sind das „Wohnen Lernen Ellwangen“ (WLE), eigenverantwortlich geführte Einrichtungen der Schülerinnen und Schüler wie die Bücherei und das Café sowie die Angebote und Arbeitsgemeinschaften, z. B. Tanzkurs, therapeutisches Reiten und der große Weihnachtsmarkt alle fünf Jahre an der Schule. Kontinuierlich unterstützen der Förderverein „Miteinander“ und private Sponsoren wie der Lions-Club die Jagsttalschule bei wichtigen Anschaffungen, durch gezielte Hilfen für Kinder und Jugendliche und gegebenenfalls im Rechtsverhältnis nach innen wie nach außen. Zwei schuleigene Kleinbusse machen mobil für das Lernen vor Ort.

 

Stärken der Schule

An der Jagsttalschule werden die Anforderungen an die Individuelle Lern- und Entwicklungs-begleitung (ILEB) der Schülerinnen und Schüler umgesetzt. In hohem Maß wird mit der Elternschaft zusammengearbeitet, und die Lehrkräfte zeigen großes Engagement in der Rückmeldepraxis zu Lernständen und Entwicklungsverläufen. Die Eltern sind mit der Schulleitung und der Lehrerschaft zufrieden. Von Elternseite wurden teilweise Missstände in der Schülerbeförderung dargestellt. Die enge Kooperation aller vorhandenen Professionen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewirkt ein lernförderliches Klima an der Jagsttalschule. Ein weiterer Schwerpunkt unterrichtlicher Arbeit liegt in der Vermittlung der Kulturtechniken mittels eines differenzierten Kurssystems. Bemerkenswert sind das Interesse und ein Bewusstsein im Kollegium für Prozesse der Qualitätssicherung und -entwicklung. Es wurden bereits mehrere Selbstevaluationen in nahezu allen Qualitätsbereichen durchgeführt.

 

Entwicklungsfelder der Schule

Ein Entwicklungsfeld der Sonderschule ist im Bereich Qualitätssicherung und -entwicklung auszumachen, insofern die einzelnen Schritte des Evaluationszyklus zwar mehrheitlich, jedoch nicht durchgängig eingehalten werden. Das Individualfeedback ist bisher nicht an der Jagsttalschule implementiert.

 

Auf der Folgeseite finden Sie als Übersicht die detaillierten Ergebnisse aller Bereiche aus der Fremdevaluation anhand der einzelnen Merkmale.

Sollten noch Fragen offen sein, stehe ich gerne zur Verfügung.

 

 Martin Pfannenstein

 

 

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